Tier des Monats

Elvis wurde im Herbst 2017 in Chelsea / London geboren. Er lebte zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester in einer verlassenen Wohnung.


Als er von seiner jetzigen Besitzerin, Doris, adoptiert wurde, war er noch nicht bereit seine Freiheit aufzugeben und lief davon.

"Ich hab Elvis von einer russischen Astrologin in Chelsea bekommen. Elvis hieß zu der Zeit noch "Whisky". Er war zwar etwas schüchtern, aber ist mir dann doch auf den Schoss gesprungen und hat sich streicheln lassen."

Nachdem er schon 4 Monate alt war und noch nie beim Tierarzt, war ich mir nicht sicher ob ich ihn wirklich nehmen sollte. Ich hab der Dame dann GBP20 Anzahlung gemacht und gesagt ich würde ihn am Wochenende eventuell abholen. Ich hatte auch noch gar kein Katzenklo, Futter, und so weiter gekauft.
Da es schon spät und dunkel war hab ich mir ein Taxi gerufen. Als ich die Treppe runter ging, hörte ich die Frau hinter mir die Wohnung abschließen. Als ich gerade ins Taxi stieg, hielt sie die Tür auf und platzierte einen Picknickkorb auf meinem Schoss, der nur mit einem Faden verschlossen war. Der Fahrer fuhr los und ich hört "miau, miau" aus dem Korb. Ich dachte mir nur, na gut, dann hab ich jetzt halt eine Katze.
Die Heimfahrt würde etwa 1 Std. dauern, also fragte ich den Fahrer, ob ich den kleinen aus dem Korb lassen kann, was kein Problem war.

Als wir in die Einfahrt zu meinem Wohnblock fuhren, versuchte ich verzweifelt "Whisky" wieder in den Korb zu packen und den Faden um den Korb zu binden, was mir allerdings nicht gelang. In der Zwischenzeit hatte der Fahrer beschlossen mir beim Aussteigen zu helfen und die Tür auf zuhalten. Es hat keine 5 Sekunden gedauert bis "Whisky" aus dem Wagen sprang und in der Dunkelheit der Nacht verschwand. Ich dachte mir nur "wie konnte mir den das jetzt wieder passieren"!

Total in Panik, dass ich dieses süßen Kater verloren hatte, lief ich durch den Garten sowie auch die ganze Nachbarschaft und schrie "Whisky", bis um 2 Uhr morgens.

Aber finde mal eine schwarze Katze, die Dich nicht und auch die Umgebung nicht kennt in einer Wintersnacht.

Die nächsten Wochen waren schrecklich. Ich hatte die schrecklichsten Schuldgefühle und hatte Angst "Whisky" würde überfahren werden, vom Fuchs gefressen, verhungern...

Ich habe sämtliche Online-Empfehlungen befolgt, was zu tun ist wenn man seine Katze verliert. Ich rief alle Tierärzte in der Gegend an, hab Plakate aufgehängt, sämtliche Suchanzeigen auf Facebook-Gruppen gepostet und alle Katzen- und Haustier-Charities angeschrieben, um "Whisky" in ihrer Datenbank aufnehmen zu lassen. Mit Leckerlies und Tunfisch bewaffnet machte ich mich jeden Tag erfolglos auf die Suche.


Drei Wochen später, es war ein kalter Februarmorgen, fing es auch noch stark an zu schneien. Ich dachte, die Kälte und den Schnee überlebt er nie.

Da klingelte mein Handy. Eine ältere Nachbarin hatte seit einer Woche einen kleinen schwarzen Kater durch ihr Küchenfenster gefüttert und fand er sah etwas verloren aus. Sie rief daraufhin einen anderen Nachbarn an, der für eine Haustier-Charity arbeitet und der 'Whisky" in seiner Datenbank fand. 


Ich konnte es nicht glauben. Nach drei langen Wochen, endlosen Schuldgefühlen endlich der Anruf: Whiskey wurde gefunden. Allerdings musste ich noch bis abends warten, bis er wieder pünktlich um 8pm bei meinen Nachbarn vorm Küchenfenster auftauchte. " 


Nachdem er drei Wochen lang auf den Straßen der Londoner Vorstadt gelebt hatte, wurde er endlich wieder mit seiner Besitzerin vereint.  

Sie beschloss, ihn Elvis zu nennen - wegen seiner schwarzen Haare und seiner Rockstar-Haltung, die ihn auf den Straßen Londons zwischen den Füchsen der Stadt überleben ließ.

Essen ist seine große Liebe! Er kann den ganzen Tag die Vögel vom Fensterbrett aus beobachten und abends freut er sich auf extra Kuscheleinheiten mit Doris. Auch wenn er ein großartiger Gesprächspartner ist, beherrscht er die englische Sprache noch nicht ganz. Er hat aber auch eine sanfte und sensible Ader, wodurch er sich leicht von jemandem einschüchtern lässt, den er noch nie zuvor getroffen hat. Sein Lieblingsschlafplatz ist auf dem Kühlschrank, von wo er „alles, was das Licht berührt" überblicken kann.